Filippo Sorcinelli - UNUM NÉ IL GIORNO NÉ L'ORA – Extrait de Parfum
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Basisnote
Bergamotte, Galbanum, Iris, Jasmin, Kardamom, Meeresnoten, Moschus, Rose, Sandelholz, Tonkabohne , Veilchen, Zeder und Zitrone

Inside the Scent
Filippo Sorcinelli UNUM NÉ IL GIORNO NÉ L'ORA Extrait de Parfum
Ein Duft jenseits der Stunde – jenseits der Furcht
„Ihr kennt weder den Tag noch die Stunde.“ Mit diesen Worten aus dem Matthäus-Evangelium beginnt das Gleichnis von den zehn Jungfrauen – ein Bild voller Stille, Dringlichkeit und existenzieller Schwere. Filippo Sorcinelli nimmt diese symbolische Schwelle als Ausgangspunkt für den zwölften Duft seiner monolithischen UNUM-Kollektion – doch was entsteht, ist kein Akt der Frömmigkeit. Es ist eine olfaktorische Konfrontation. Mit der Angst. Mit dem Ungewissen. Mit dem Moment, der alles verändert.
Amor fati – der Glanz im Schatten
Fünf Frauen treten ein. Fünf bleiben zurück. Was als biblische Parabel erscheint, wird bei Sorcinelli zum inneren Drama, zur metaphysischen Reflexion über Bewusstsein, Entscheidung und den ewigen Zwiespalt zwischen Licht und Dunkel. NÉ IL GIORNO NÉ L'ORA fragt nicht nach Schuld – sondern nach der Tiefe unserer Bereitschaft, da zu sein. Wach zu sein. Bereit, sich dem zu stellen, was jenseits unserer Kontrolle liegt.
Die Duftkomposition öffnet mit einem kühlen Lichtstrahl aus Zitrone, Bergamotte und einem Hauch von Kardamom – flüchtig, fast körperlos. Dann gleitet ein Schleier aus Galbanum, Zedernholz und Maiglöckchen herab wie das langsame Schließen einer Tür. In der Tiefe: salzige Noten, wie vom Wind getragen, ein Echo vergangener Leben. Das florale Herz zwischen Jasmin, Iris und einer kühlen Rose oszilliert zwischen Unschuld und Verlust. Die Basis: Sandelholz, Amber, Tonkabohne und Moschus – wie ein leiser Trost, der sich zwischen Ruinen einnistet.
Ein Extrait de Parfum als rituelle Schwelle
Dieser Duft ist keine einfache Komposition. Er ist ein Spiegel. Eine Ahnung. Ein stilles Gespräch mit dem, was wir nicht kontrollieren können. Sorcinelli lädt Dich nicht ein – er stellt Dich vor die Tür. Ob Du sie öffnest, ist Deine Entscheidung.
Ein Flakon wie ein verschlossenes Ritualobjekt
Die Präsentation von NÉ IL GIORNO NÉ L'ORA ist Teil des Gesamtkunstwerks: Der silberne Flakon liegt geborgen in einem tiefschwarzen Samtbeutel, der wiederum von einer transparenten, wärmeschrumpfenden Kunststoffummantelung versiegelt ist. Erst mit der beiliegenden Metallschere lässt sich diese Hülle öffnen – wie ein ritueller Akt, der den Übergang von der äußeren zur inneren Welt markiert. Was sich offenbart, ist kein Duft – sondern ein Zustand.
Von der Liturgie zur Duftkunst
Dass Filippo Sorcinelli eine so tief spirituelle Sprache spricht, kommt nicht von ungefähr: Der italienische Künstler, Organist und Designer begann seine Laufbahn mit der Anfertigung liturgischer Gewänder für den Vatikan. Mit seinem Atelier LAVS – Liturgische Gewänder Sorcinelli arbeitet er bis heute mit der Kurie und päpstlichen Zeremonien zusammen. Die Verbindung von Ritual, Stille und Transzendenz prägt nicht nur seine Textilarbeiten, sondern bildet das Herzstück seines Duftprojekts UNUM. Jeder Flakon ist eine Einladung zur Einkehr – eine spirituelle Geste in molekularer Form.
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Filippo Sorcinelli
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