Über Tempo, Tonfall und die bewusste Entscheidung für Freundlichkeit
Es ist kein einzelner Moment, an dem man es festmachen kann. Kein bestimmtes Gespräch, keine konkrete E-Mail. Es ist eher ein schleichendes Gefühl, das sich über Monate, vielleicht Jahre aufgebaut hat. Kommunikation fühlt sich heute anders an. Kürzer. Ungeduldiger. Schärfer. Und oft seltsam leer.
Gerade im schriftlichen Austausch, besonders im Kundenkontakt, zeigt sich diese Verschiebung deutlich. Worte stehen isoliert im Raum, ohne Stimme, ohne Blick, ohne das kleine Lächeln, das vieles abfedern würde. Missverständnisse entstehen schneller, der Ton kippt früher, Geduld wird zur Ausnahme.
Dieser Text ist Ausdruck einer gemeinsamen Haltung von scent amor und seinem gesamten Team. Verfasst ist er von Georg R. Wuchsa – nicht als Rechtfertigung, nicht als Belehrung, sondern als Einordnung. Und als Einladung.
Eine stille Verschiebung im Alltag
Kommunikation ist heute permanent verfügbar. Nachrichten erreichen uns jederzeit, oft ungefiltert, oft ohne Abstand. Schreiben ist jederzeit möglich, Nachdenken dazwischen immer seltener. Wer schreibt, erwartet häufig eine sofortige Reaktion. Wer antwortet, steht unter Druck, schnell, korrekt und freundlich zu reagieren – gleichzeitig.
Diese Gleichzeitigkeit erzeugt Spannung. Was früher Dialog war, ist heute oft Reaktion. Frage, Antwort, nächste Nachfrage. Dazwischen bleibt wenig Raum für Ton, Kontext oder Haltung. Nicht, weil Menschen das nicht wollten, sondern weil der Rahmen es kaum noch zulässt.
Hinzu kommt eine Erwartungshaltung, die wenig Toleranz kennt. Dinge sollen funktionieren. Sofort. Reibungslos. Fehler werden nicht mehr als menschlich wahrgenommen, sondern als persönliches Versagen des Gegenübers. Die E-Mail wird zur Projektionsfläche für Frust und Ungeduld – selten noch zum Ort des Austauschs.
Zwei Daumen, wenig Raum – was mobile Kommunikation verändert
Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist das Gerät selbst. Ein Großteil unserer Kommunikation entsteht heute auf dem Smartphone. Getippt mit zwei Daumen, auf kleinem Bildschirm, unterwegs, zwischen zwei Terminen. Anreden wirken plötzlich überflüssig, freundliche Abschlüsse wie unnötiger Aufwand. Was bleibt, ist der Kern der Nachricht – effizient, aber entkleidet.
Diese Reduktion ist meist nicht unfreundlich gemeint. Sie ist pragmatisch. Doch beim Empfänger kommt sie anders an. Eine Nachricht ohne Begrüßung, ohne Kontext, ohne Dank wirkt schnell schroff. Nicht, weil sie es sein will, sondern weil ihr der Rahmen fehlt.
Viele Nachrichten entstehen zudem im Multitasking. Zwischen Gesprächen, im Gehen, im Warten. Die Aufmerksamkeit ist geteilt, die Geduld begrenzt. Kommunikation wird funktional. Dialog wird zur Ausnahme. Und genau hier entstehen Missverständnisse.
Wenn Haltung zur bewussten Entscheidung wird
Aus all dem ergibt sich eine Realität, über die selten offen gesprochen wird: Kommunikation mit Kunden kann anstrengend sein. Nicht, weil Menschen schwierig wären, sondern weil der Rahmen es ist. Freundlichkeit entsteht nicht mehr automatisch. Sie erfordert bewusste Entscheidung.
Der Anspruch von scent amor ist dabei klar und bewusst hoch. Wir möchten aufmerksam, respektvoll, höflich und zugewandt kommunizieren. Nicht mit Textbausteinen, nicht mit distanzierter Sprache, sondern menschlich. Genau dieser Anspruch macht die Herausforderung sichtbar.
Es kostet Energie, hinter kurzen Nachrichten keinen Angriff zu vermuten. Es kostet Disziplin, freundlich zu bleiben, wenn der Ton rau ist. Und es kostet Zeit, individuell zu antworten, wo Standardisierung einfacher wäre. Diese Arbeit bleibt nach außen meist unsichtbar – aber sie ist real.
Menschlichkeit ist kein unendlicher Vorrat. Wer täglich kommuniziert, weiß das. Freundlich zu bleiben, wenn alles ruhig ist, ist leicht. Freundlich zu bleiben, wenn es schwierig wird, ist Arbeit. Trotzdem ist genau das unser Anspruch.
Warum uns der Ton nicht egal ist
Wir schreiben diesen Text nicht, um Erwartungen zu senken oder uns zu erklären. Wir schreiben ihn, weil wir an gegenseitiges Verständnis glauben. An Dialog statt Gegeneinander. An Kommunikation, die nicht perfekt sein muss, aber respektvoll.
Auch bei scent amor arbeiten Menschen. Menschen, die lesen, nachdenken, antworten. Menschen, die bemüht sind, Anliegen zu verstehen und Lösungen zu finden. Ein freundlicher Ton, ein wenig Geduld, ein kurzer Gruß – all das macht einen Unterschied. Nicht nur emotional, sondern ganz konkret im Miteinander.
Kommunikation endet nicht im Posteingang
Diese Verschiebung zeigt sich nicht nur digital. Sie zeigt sich überall. Im Straßenverkehr. Beim Einkaufen. In der Stadt. An der Kasse. Auf engem Raum. Die Geduld ist kurz, der Blick oft nur auf sich selbst gerichtet. Freundlichkeit wirkt wie ein Umweg, Höflichkeit wie eine Option.
Dabei braucht es oft erstaunlich wenig. Einen Moment Aufmerksamkeit. Einen freundlichen Ton. Die bewusste Entscheidung, den anderen Menschen wahrzunehmen – nicht als Störung, sondern als Teil des gleichen Moments. Nicht alles ist persönlich gemeint. Nicht jede Verzögerung ein Affront. Nicht jeder Fehler Absicht.
Unsere Einladung
Der Ton, den wir wählen, kehrt zurück. Nicht immer sofort, nicht immer direkt – aber langfristig. Kommunikation ist Spiegel. Sie beginnt nicht beim Schreiben, sondern bei der inneren Haltung.
Unsere Bitte ist einfach und ehrlich:
Lasst uns freundlich miteinander umgehen. Geduldig, respektvoll, aufmerksam. Nicht perfekt. Nicht immer. Aber bewusst.
So, wie du selbst behandelt werden möchtest, so begegne auch anderen Menschen.
Das ist keine Floskel. Das ist eine Haltung. Und genau diese Haltung möchten wir bei scent amor leben – gemeinsam mit euch.
Ein persönliches Wort zum Schluss

Wenn du bis hierher gelesen hast, möchte ich dir zuerst eines sagen: Danke. Danke für deine Zeit, deine Aufmerksamkeit und deine Bereitschaft, dich auf diese Gedanken einzulassen. Gerade in einer Zeit, in der vieles schnell überflogen wird, ist bewusstes Lesen keine Selbstverständlichkeit mehr.
Heute, am 4. Advent, stehen wir an einem stillen Übergang. Die Vorweihnachtszeit neigt sich ihrem Ende zu, das Warten auf das Weihnachtsfest ist fast vorbei. Vielleicht ist genau das ein guter Moment, um innezuhalten. Um den einen oder anderen Gedanken dieses Artikels mit in den Alltag zu nehmen – nicht als Vorsatz, sondern als leise Haltung. Ein wenig mehr Respekt. Ein wenig mehr Freundlichkeit. Ein wenig mehr Aufmerksamkeit füreinander.

Vielleicht hilft dabei die besondere Stimmung dieser Tage. Vielleicht auch einfach das Bewusstsein, dass hinter jeder Nachricht, jeder E-Mail, jeder Begegnung ein Mensch steht. Mehr braucht es oft nicht.
Ich möchte mich an dieser Stelle auch ausdrücklich bei all unseren Kundinnen und Kunden bedanken, die uns tagtäglich in einem respektvollen, freundlichen und wertschätzenden Ton begegnen. Ein Blick auf die vielen Rezensionen und Bewertungen, die wir über unterschiedliche Kanäle erhalten, zeigt sehr deutlich, wie wichtig uns diese Art der Kommunikation ist – und wie positiv sie wahrgenommen wird. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Und es ist alles andere als banal.
Dieser Text steht für die Haltung, die wir bei scent amor jeden Tag zu leben versuchen.
Euer
Georg R. Wuchsa
Gründer, Betreiber – und vor allem die Seele von scentamor.de










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