Pitti Fragranze 2025 – Unser Rückblick auf die wichtigste Nischenduft Messe in Florenz
Florenz, September 2025.
Die Sonne steht tief über der Stazione Leopolda, das Licht bricht sich an den Eisenbögen, und die Luft ist gesättigt mit Geschichten. Zwischen Stoffen, Stimmen und vibrierenden Akkorden öffnet sich die Pitti Fragranze 2025 – die wichtigste Nischenduftmesse in Italien, vielleicht Europas feinste Bühne für jene, die Duft als Sprache begreifen. Drei Tage lang, vom 12. bis 14. September, wird die Stadt zum Resonanzraum der Parfümerie: 230 Marken, fast drei Viertel aus dem Ausland, treffen sich, um die Zukunft der Nischenparfums zu verhandeln.
Schon beim Eintreten wird klar, dass diese Messe anders denkt. Unter dem Motto „Wearing the Future“ kuratierten die Veranstalter eine Begegnung zwischen Mode und Duft – eine Liaison aus Textur, Stoff und Identität. Der japanische Designer Satoshi Kuwata präsentierte als Special Guest sein Label SETCHU, das zeigte, wie Parfum zur tragbaren Haltung werden kann: minimal, klar, konzentriert auf das Wesentliche.

Doch der wahre Luxus dieses Ortes liegt im Innehalten. In den Hallen der Leopolda spricht niemand laut; hier wird gerochen, nicht konsumiert. Jedes Fläschchen, jede Probe trägt eine Geschichte, die du nur hörst, wenn du dich lehnst und lauschst.
Zwischen Duft- Molekülen und Manifesten
Das diesjährige Programm der Pitti Fragranze zeigte, dass sich die Nischen-Parfümerie weiter in Richtung Bewusstsein und Handwerk bewegt. Im Bereich SOUL & SKIN experimentierten junge Häuser mit der Verbindung aus Hautpflege und Duft – Formeln, die Hautkontakt nicht nur aushalten, sondern suchen. Hier begegneten sich Ambroxan und Squalan, Moschus und Hyaluron: chemische Zärtlichkeiten, die zeigen, wie nah Zukunft und Intimität beieinanderliegen.
Parallel dazu widmete sich der Talk „The Narrated Sense of Smell“, organisiert vom Istituto Marangoni Firenze, der Sprache des Geruchs. Vertreter von Givaudan, MANE und Marangoni diskutierten, wie sich olfaktorische Kultur in Worte übersetzen lässt – eine Frage, die in Zeiten digitaler Kommunikation immer relevanter wird. Denn was bleibt, wenn der Duft verfliegt? Vielleicht die Erinnerung, vielleicht die Geschichte, vielleicht das, was du beim Riechen über dich selbst lernst.
Florenz atmet leiser – und tiefer

Die Pitti Fragranze 2025 steht sinnbildlich für eine Bewegung: Weg von der Pose, hin zur Haltung. Viele Neuheiten verzichten auf vordergründige Lautstärke, setzen auf Struktur, Klarheit und Zeit.
Marken wie Meo Fusciuni präsentierten meditative Kompositionen wie Isola, während andere junge Labels den Mut fanden, Duft als Konzept zu begreifen – als gelebte Idee, nicht als Dekor.
Wer hier durch die Reihen ging, spürte, dass Nischendüfte längst keine Provokation mehr sind, sondern eine Form der Reduktion: Konzentration auf Material, Resonanz, Herkunft. Florenz war 2025 kein Jahr der grellen Noten, sondern der leisen Revolution.
Ein Moment, der bleibt – Florenz damals
Manchmal kehrt Erinnerung als Duft zurück.

So duftet der Mond
Vor einigen Jahren, an einem warmen Morgen in Florenz, stand ich mit der Redakteurin Angelika Ricard-Wolf und der Fotografin Sonja Tobias in der Schlange vor dem Eingang. Wir lachten über den Kaffee, der nie stark genug war, und über den Satz, der später zur Überschrift ihres Artikels wurde: „So riecht der Mond.“
Damals schrieben sie für eine große deutsche Frauenzeitschrift über diese Messe, und schon nach der ersten Stunde fiel der Satz, der alles beschrieb: „Morgens ab zehn beginnt das große Püstern.“
Wir gingen gemeinsam von Stand zu Stand, sprachen mit Parfümeuren, rochen uns durch Noten, die wie Gedichte begannen und wie Gebete endeten.
Ich erinnere mich an Filippo Sorcinelli, den Gründer von UNUM, in seinem schwarzen Habit, leise sprechend, fast flüsternd. Seine Geschichte – ein Künstler, der im Vatikan Messgewänder für die Kurie entwarf, bevor er eigene Parfums schuf – war damals einer jener Momente, in denen die Luft stillsteht. Sein Duft Rosa Nigra hing im Raum wie Weihrauch und Stein, heilig und menschlich zugleich.
Angelika sah mich an, die Kamera klickte, und Sonja sagte nur: „Das ist nicht nur ein Duft – das ist eine Haltung.“

Es sind diese Augenblicke, die die Pitti Fragranze unvergesslich machen. Sie sind die stillen Beweise, dass Parfum mehr kann als gefallen. Es kann erzählen, erinnern, verbinden – und manchmal heilt es sogar.
Von Florenz nach Deutschland – Première Peau bei scent amor

Kaum ist die Messe verklungen, trägt scent amor ihren Geist weiter – als Brücke zwischen Orten, Zeiten und Temperamenten.
Denn jetzt feiert in Deutschland eine Marke ihre Premiere, die wie kaum eine andere das diesjährige Leitmotiv verkörpert: Première Peau.
scent amor präsentiert – erstmals exklusiv in Deutschland – Première Peau, eine Pariser Kollektion, die den Begriff „zweite Haut“ neu denkt. Ab sofort sind die Discovery Sets erhältlich; in wenigen Tagen folgt die vollständige Kollektion.

Diese Düfte sind still – aber sie haben Tiefe. Sie duften nicht über dich hinweg, sondern mit dir. Sesam, Tinte, weiße Trüffel, weiches Leder – Noten, die sich nicht beeilen. Es ist, als würdest du dich selbst in Schichten wahrnehmen: das, was du trägst, das, was du fühlst, das, was bleibt.

Für alle, die Nischenparfums kaufen wollen, weil sie mehr suchen als Mode, ist Première Peau eine Einladung zur Entdeckung.

Kuratorische Wurzeln – von Mailand nach Florenz
Dass diese Deutschland-Premiere bei scent amor stattfindet, ist kein Zufall.
Georg R. Wuchsa, Gründer und Kurator des Hauses, begleitete die Szene lange, bevor Nischenduft ein Marktbegriff wurde. Bereits vor fast zwanzig Jahren war seine Expertise bei der Esxence – The Art Perfumery Event in Mailand gefragt, jener Messe, die die europäische Parfümkunst neu definierte.
Als Mitglied des beratenden Kuratorenteams half er damals mit, aus einer Fülle internationaler Bewerbungen jene Häuser auszuwählen, die Substanz, Handschrift und künstlerische Integrität vereinten. Marken, die später zu Kultnamen wurden, erhielten dort ihren ersten Auftritt.
Diese frühe Erfahrung prägt bis heute die Auswahlphilosophie von scent amor:
Kein Parfum gelangt zufällig ins Sortiment. Jede Marke, jeder Duft wird geprüft, gerochen, wieder verworfen oder geliebt – so lange, bis das Zusammenspiel aus Qualität, Idee und Emotion stimmt.
Was in Mailand begann, setzt sich heute fort: ein Netzwerk aus Vertrauen, Instinkt und olfaktorischem Urteilsvermögen. Deshalb ist Première Peau nicht nur ein Launch, sondern eine Fortsetzung eines kuratorischen Gedankens, der Duft als Kultur versteht.
Première Peau - Düfte wie eine zweite Haut

Die Kollektion von Première Peau folgt einem klaren Ethos: Nähe statt Pose, Sinnlichkeit statt Spektakel. Jeder Duft ist wie ein textiles Fragment – ein Stoff, der dich umhüllt, aber nichts verbirgt.
In den Discovery Sets begegnen dir unterschiedliche Stimmungen – von kühler Haut über samtige Gewürze bis zu erdiger Tiefe. Das Ergebnis ist eine Art olfaktorische Typografie, die Körper und Charakter verschmelzen lässt.
Wer die Vials öffnet, riecht nicht einfach Parfum; er betritt eine Erzählung. Und genau das verbindet Première Peau mit dem Geist der Pitti Fragranze: den Mut, Duft als Denkform zu begreifen.
Warum Duft Kuratierung braucht
Die Welt der Nischendüfte wächst. Neue Marken entstehen, alte Namen kehren zurück, und die Grenzen zwischen Kunst, Handwerk und Kommerz werden unscharf. Umso wichtiger sind Orte – und Menschen – die filtern.
Georg R. Wuchsa hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten unzählige Kollektionen gerochen, bewertet und begleitet. Seine Arbeit ist kein Marketing, sondern Übersetzung: zwischen Parfümeur und Publikum, zwischen Idee und Tragbarkeit.
Das zeigt sich auch jetzt – in der Auswahl von Première Peau, die bei scent amor ihren ersten deutschen Auftritt hat.

Denn wer bei scent amor Nischenduft online kauft, sucht nicht einfach ein Produkt, sondern eine Begegnung. Zwischen Duft und Haut, Erinnerung und Gegenwart, Neugier und Vertrauen.
Fazit – Florenz, Mailand, Deutschland: ein Kreis schließt sich
Wenn die Lichter der Pitti Fragranze 2025 verlöschen, bleibt ein Echo: Duft als Sprache, die ohne Worte auskommt.
Florenz hat gezeigt, dass die künstlerische Parfümerie leiser, aber präziser wird. Dass Parfum wieder Nähe sucht, Verantwortung, Haltung.
Und während die Messehallen langsam leeren, öffnet sich anderswo eine neue Bühne – bei scent amor, wo Première Peau in Deutschland erstmals auftritt.
Zwischen Mailand und Florenz liegt eine Linie aus Erfahrung und Vertrauen, gezogen von Menschen, die Düfte nicht verkaufen, sondern verstehen.
Vielleicht ist das die eigentliche Definition von Luxus: die Gewissheit, dass jemand vorausriecht, bevor du entscheidest.
Copyright by scent amor © 2025 (grw)
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