Ferry Hansen - Wenn ein Duftjournalist zum Schöpfer wird
Du kennst ihn vielleicht als eine der vertrauten Stimmen der deutschen Duftszene. Über zwei Jahrzehnte lang hat Ferry Hansen als Beauty Director bei Men’s Health und Women’s Health die spannendsten Parfümeure der Welt interviewt – von Jean-Claude Ellena bis Olivier Polge. Er hat über Parfum geschrieben, als andere noch von Accessoires sprachen. Doch irgendwann reicht Beobachten nicht mehr. Irgendwann will man nicht nur erzählen, sondern gestalten.
Und so begann seine Reise – nicht als Marketingprojekt, sondern als Sabbatical, das zur kreativen Selbstbefreiung wurde. In Grasse, dem Herzen der Parfumkunst, arbeitete Hansen Seite an Seite mit der Parfumeurin Hyacinte Cassam Chenaï. Hier entstand eine Komposition, die alles hinterfragt, was wir über Duftentwicklung zu wissen glaubten. Kein Briefing, keine zweite Version, keine Korrektur. Nur ein Moment der Klarheit – festgehalten in einem einzigen Parfum: No. 1.

Zwischen weißem Flor und Wüstenhitze
No. 1 ist mehr als ein Duft. Es ist ein Raum, in dem sich Hitze und Opulenz begegnen. Du stehst in der glühenden Wüste Abu Dhabis, der Sand brennt, der Horizont flirrt. Dann öffnet sich eine Tür – und du trittst ein in einen Private Club, klimatisiert, geheimnisvoll, erfüllt von üppigen weißen Blumenbouquets aus Lilien, Azaleen, Jasmin und Tuberose.
Was folgt, ist kein Übergang, sondern ein Gleiten. In der Luft liegt schwarzer Tee mit Mandelmilch, Schokolade, Zimt und Karamell – gourmand, aber kontrolliert. Dann das Interieur: Oud-Holz, Leder, Tabakrauch, ein warmer Cannabis-Akkord. Und doch bleibt der florale Anfang spürbar, wie ein Echo aus der Ferne.
Ferry Hansen hat bewusst die klassische Duftpyramide aufgelöst. Statt sich in Kopfnote, Herz und Basis zu zergliedern, bleibt die Komposition fließend. Die weißen Blüten tragen sich durch alle Ebenen, werden zu einer Signatur, die bleibt – und mit der Haut interagiert, bis sie fast zu einem Teil von dir wird.

Luxus als Haltung – nicht als Etikett
Über 90 erlesene Inhaltsstoffe, in hoher Konzentration verarbeitet, formen eine Komplexität, die nicht laut wirkt, sondern tief. No. 1 wird nicht industriell hergestellt, sondern in kleinen Chargen – mit Partnern, die lokal, fair und kompromisslos in Qualität arbeiten. Jede Flasche, jeder Zerstäuberball, jedes Etikett ist durchdacht.
Dieser Luxus ist nicht das Versprechen eines Preises, sondern eine Haltung: Zeit, Sorgfalt, Präzision. Ferry Hansen hat begriffen, dass wahre Opulenz nichts mit Ornament, sondern mit Substanz zu tun hat. Mit der Geduld, ein Parfum so lange ruhen zu lassen, bis es den Moment selbst verkörpert.
Wenn zwei Welten sich kreuzen - Ferry Hansen und Georg R. Wuchsa
Georg R. Wuchsa kennt Ferry Hansen seit Jahrzehnten. Ihre Wege kreuzten sich immer wieder – ob bei Branchenveranstaltungen oder während Hansens Zeit als Duft- und Beauty-Director bei Men’s Health. Gespräche über Rohstoffe, Trends, Parfumästhetik wurden zu Momenten stiller Übereinstimmung. Es ging beiden nie um Lautstärke, sondern um Tiefe, um Stil, um Haltung.
Vielleicht ist genau das der Grund, warum scent amor diese neue Marke aufmerksam beobachtet. Weil Ferry Hansen Perfumes jene Klarheit verkörpert, die in der Parfümerie selten geworden ist: die Rückkehr zum Ursprung, gepaart mit dem Mut, eigene Wege zu gehen.
Die visuelle Sprache der Eleganz - ein Flakon für eine No. 1

Gemeinsam mit Christian von der Heide (Atelier von der Heide) entwarf Hansen einen Flakon, der so ikonisch wie zurückhaltend wirkt: ein Objekt der Stille, das nicht verführen will, sondern Präsenz besitzt. Die Kampagnenfotografie von Robert Grischek, inspiriert von Yves Saint Laurent, unterstreicht diese Haltung – ästhetisch, klar, ein Hauch von 1970er Haute Couture.
Die Marke Ferry Hansen Perfumes ist kein schneller Hype, sondern das Statement eines Mannes, der über Jahrzehnte die Welt der Düfte beobachtet hat – und jetzt mit präziser Ruhe seine eigene olfaktorische Sprache spricht.
No. 1 von Ferry Hansen - Ein Luxus Nischenduft wie ein Nachhall

Was bleibt, ist kein Effekt, sondern Resonanz. No. 1 trägt sich wie Erinnerung: weich, warm, leise. Florale Eleganz schwebt über dunklem Holz, während süße Noten langsam verklingen. Du spürst den Moment, in dem alles zusammenkommt – und sich dann wieder löst.
Ob und wann scent amor diesen Duft ins eigene Kurationsuniversum aufnimmt, bleibt offen. Doch klar ist: Hier kündigt sich etwas Großes an. Ein Nischenduft, der Kunst und Handwerk neu verbindet, ein luxuriöses Nischenparfum, das ohne Effekthascherei auskommt – und eine Marke, die die Parfumwelt nachhaltig verändern könnte.
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